Über

Guten Tag, ich heisse Helmut Schreier, lese gern in Büchern und in der Natur. Je älter ich werde, um so deutlicher erkenne ich meine Abhängigkeit von der Natur: Ihren Reichtum, ihre Grosszügigkeit, die Quelle meiner Freuden, meines Nachdenkens und meiner Depressionen: Ist es zu spät? Wird die Erde unbewohnbar werden für Mensch und Tier? (Die Pflanzen und Pilze machen mir keine Sorge: Sie werden noch da sein, wenn wir weg sind.)

Jahrgang 1941, habe ich ein langes Leben voller Reisen und Begegnungen hinter mir. Familie und Arbeit wie jeder, nebenher schon immer dieser Neigung frönend, mich auf das Lesen der Natur einzulassen, und Bücher schreibend, die mit meinem Job nicht unbedingt zu tun hatten:

1992 Die Spur in den Steinen. Exkursionen in die fossile Welt

1995 Ein Fussgänger auf der Reise in der Neuen und in der Alten Welt

2004 Bäume. Streifzüge durch eine unbekannte Welt

2018 Urstromtal. Zu Hause im Auenland der Mittelelbe

2020 Die Bewohnbarkeit der Erde. Eine Bilanz der Umweltbildung

2020 (zusammen mit Hans-Helmut Poppendieck) Baumland

Aber das grosse Thema bringt dauernd neue Facetten hervor, die ich interessant, faszinierend, grandios, verblüffend, bewegend, amüsant, erstaunlich, rätselhaft, abgründig, erhebend, weit und tief und subtil finde. Wenn ich solche bits and pieces hier mitteile, finden Sie beim Lesen vielleicht manches Witzige oder Interessante. Das möcht ich hoffen.

Vielleicht macht es Sinn, über die Idee des Naturlesens etwas Allgemeines zu sagen, das die einzelnen Artikel, die ich dazu zusammentrage, miteinander verbindet: Mir geht es eher um die Wahrnehmung einer Dimension, die von anderen als „offenbares Geheimnis“ bezeichnet worden ist, und weniger um ein Lesenlernen im Sinne des Aufdeckens von irgendwelchen Geheimnissen oder Fähigkeiten wie etwa der Fähigkeit, das Wetter und die Reaktion von Bäumen und Tieren vorhersagen zu können.

Das Staunen des Kindes etwa angesichts der vorüber flitzenden Mauersegler ist von Studien über den Körperbau des Vogels und über seine Reisegeschwindigkeit und die Disposition zum Flugschlaf nicht weg erklärt, sondern genau genommen vertieft. Wenn man den Blick für die aussergewöhnlichen Erscheinungen, die uns umgeben, bewahrt, gewinnt man im Lauf des Lebens eine neue Lesart der Natur: Was kurios erschien, offenbart eine philosophische Dimension und behält doch die ursprüngliche Rätselhaftigkeit, und das Alltägliche – vom Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und die Nacht hindurch – verwandelt sich in eine Folge kostbarer Momente von ästhetischem Tiefgang.

Die Menge der Dinge, die mich zum Nachdenken und zur Bewunderung bringen, verblüfft mich. Vielleicht bietet ein Blog die optimal geeignete Form, um all das mitzuteilen, was mir an solchen Impulsen begegnet.

Ich war Hochschullehrer und bin nach meiner Pensionierung aus der Stadt aufs Land gezogen, um dem näher zu sein, was – neben den guten Menschen, zu denen ich gehöre – meine Gesellschaft im weiteren Sinne ausmacht. Fünfzehn Jahre später meine ich, tatsächlich angekommen zu sein.

paulhelmutschreier8@gmail.com

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